Kultur und Historisches
Historisches Ortsmuseum Nordhalben
Im Rahmen der 850-Jahrfeier des Marktes Nordhalben wurde am 25. April 2004 das Historische Ortsmuseum als kommunale Einrichtung eröffnet. Es befindet sich in der 1907 erbauten Klöppelschule, in der auch die Internationale Spitzensammlung untergebracht ist. Das Museum wurde vom Arbeitskreis Heimatpflege gegründet.
In sieben Räumen sind thematisch angeordnet Exponate aus der Nordhalbener Geschichte zu sehen; Schwerpunkt liegt dabei auf einer Darstellung der kargen Lebensumstände der Bürger um 1900. Dazu sind detailgetreu eine Küche (gleichzeitig Wohnraum) und ein Schlafzimmer nachgebildet. Dem Handwerk dient der größte Raum. Hier sind eine komplette Schuster- sowie eine private Zimmererwerkstatt, ein großer Rahmen zum Filetsticken und der Arbeitsplatz eines Zigarrenmachers, typisch für den Broterwerb in der Marktgemeinde, zu sehen. Zu besonderen Anlässen zeigen die noch lebenden Handwerker ihre Tätigkeiten. Auch die frühere Bleistift- und Schiefertafelindustrie wird belegt.
Da Nordhalben 1856 nahezu komplett abgebrannt war, sind nur wenige Zeugnisse der früheren Vergangenheit erhalten. Ein Wappenstein, der früher das Amtshaus der Bamberger Bischöfe zierte und Funde vom früheren Nordhalbener Burgberg (der heutige Schloßberg) gehören dazu. Nordhalbener Notgeld und Hochzeitsgarderobe runden diesen Teil ab. Ein weiterer Raum ist früheren Alltagsgeräten, Musikinstrumenten und -geräten sowie Spielzeug gewidmet.
Im Eingangsbereich wird auf die jüngste Deutsche Geschichte eingegangen, den Eisernen Vorhang, der die Nordhalbener Gemarkung nach Thüringen hin abschloss, die Wende und die Wiedereröffnung der damaligen Grenzsperre am 18. November 1989. Die Original-Exponate stammen u.a. aus DDR-Beständen und ergänzen die Schauvitrinen, Bild- und Texttafeln. Auch auf den "Fall Manfred Smolka", der bei Nordhalben von der Stasi verschleppt und in einem Schauprozess zum Tod verurteilt wurde, wird hingewiesen. Zu speziellen Themen finden Sonderausstellungen statt.