Porzellan und Phantasie
Claudia Biehne gehört zu den auffälligen deutschen Künstlerinnen, die sich einem Material verschrieben haben, das uns alltäglich begegnet und dessen Möglichkeiten der Gestaltung gleichzeitig zu großen Teilen noch unentdeckt sind. - PORZELLAN. Die in Leipzig geborene und dort arbeitende Künstlerin lockt dieser am anspruchsvollsten zu verarbeitender aller Keramiken eine faszinierend breite Spanne an Formenvielfalt hervor. Virtuosität und neugieriger Experimentierfreude lassen bei ihr per Hand Dinge wachsen, bei denen man auf den ersten Blick denken könnte, sie wären der Natur entnommen. Schaut man jedoch näher hin, stellen sich Brüche der Wahrnehmung ein und Fragen entstehen. Immer wieder ist es die Phantasie des Betrachters, die sanft gefordert wird.
Claudia Biehne studierte an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle. Ihre Kreationen sind Teil internationaler Museumssammlungen und in Japan erhielt sie eine besondere Auszeichnung beim renommierten MINO-Wettbewerb. In Nordhalben wird sie nun für eine Woche ihr über Jahre gewohntes Material verlassen, um zu sehen, was sich aus diesem Umstand im Zusammenspiel mit der für sie neuen Umgebung formt. Stefan Passig absolvierte sein Diplom der künstlerischen Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Er begriff dabei die Kamera als soziale Apparatur und untersuchte den Begriff der "Nahdistanz" im Zusammenhang des Fotografierens von ihm zumeist vollkommen unbekannter Menschen.
Mit Ende seines Studiums entschied er sich gegen eine sich anbahnend erfolgreiche Kariere mit eigenen Arbeiten und für eine Zusammenarbeit mit seiner Partnerin Claudia Biehne. Innerhalb dieser Kooperation ist er für alle kuratorischen und organisatorischen Belange zuständig. In Nordhalben wandelt er für eine kurze Dauer auf dem von ihm verlassenen Pfad als Fotograf. Mit Kamera und Blitzlichtanlage im Gepäck begibt er sich auf die Suche nach besonderen Orten und aus fotografischer Sicht interessanten Menschen, die er mit den mitgebrachten Plastiken seiner Partnerin ablichten möchte. Interessierte können sich für dieses Projekt ab sofort direkt bei ihm melden, um sich selbst, einen speziellen Raum oder auch nur einen Hühnerstall zur Verfügung zu stellen. Diesbezügliche E-Mails an biehne@yahoo.de werden umgehend beantwortet.
Rahmenprogramm:
Auf Vernissage und Finissage muss aufgrund der anhaltenden Umstände verzichtet werden. Trotzdem steht die Tür der Galerie insbesondere am 17.10. sowie 24.10.21 um 17 Uhr für einzelne Interessierte gern offen. 19.-21.10.21 sowie am 24.10., jeweils 19-20 Uhr Projektion von Bildern auf der Schaufensterscheibe des Maxhauses (Arbeiten von Claudia Biehne, Fotos von Stefan Passig sowie in Nordhalben bis dahin Entstandenes).