Grußwort des 1. Bürgermeisters vom 07.12.2023
Liebe Nordhalbener und Heinersberger Bürgerinnen und Bürger,
leider schließt nach 14 Jahren Frau Partschefeld zum 31.12.2023, aus wirtschaftlichen Gründen, die Stausee – Apotheke in Nordhalben.
Wir möchten uns bei Frau Partschefeld für ihre langjähriges Engagement in Nordhalben bedanken.
Mit der Schließung der Stausee-Apotheke verliert der Markt Nordhalben jedoch einen wichtigen „Eckpfeiler“ in der Grundversorgung. Auch in den Gesprächen mit interessierten Zuzüglern, ist die Frage nach der im Ort vorhandenen Grundversorgung (Arzt, Apotheke, Einkaufsmöglichkeit, Grundschule, Kindergarten) oft ein wichtiger Punkt bei der Entscheidung über einen Hauskauf im Mark Nordhalben!
Alle Initiativen der Marktgemeinde, diesen wichtigen Standortfaktor Apotheke zu erhalten, scheiterten letztendlich an der aktuellen Situation der Apotheken (Bürokratie, mangelnde finanzielle Ausstattung ...) in Deutschland. Wir verstehen daher auch die Entscheidung von jungen Leuten in einer solchen Situation, keine Apotheke in Nordhalben übernehmen zu wollen.
Mit der Schließung der Apotheke verliert Nordhalben zudem mehrere hochwertige Arbeitsplätze und einen weiteren wichtigen Gewerbesteuerzahler. Aufgrund des großen Verlustes an Betrieben
(z.B. Menger 2003, Polytec 2010, Lyko 2013, Roth 2023) und Geschäften in den letzten Jahrzehnten, sowie dem Wegfall der Gewerbesteuer für die Stromerzeugung an der Talsperre (2007), ist die eigentliche Haupteinnahmequelle einer Gemeinde, die Gewerbesteuer, im Markt Nordhalben fast völlig weggebrochen. Das die Grundsteuereinnahme im Markt Nordhalben inzwischen höher ist als die Gewerbesteuereinnahme, dürfte in Bayern wohl ein Sonderfall sein.
Angesichts dieser Situation sollte jedem klar sein, dass sich der Markt Nordhalben im (finanziellen) Überlebenskampf befindet.
Wer die Chronik des Marktes Nordhalben kennt, weiß das Nordhalben in seiner Geschichte schon mehrmals große Krisen zu bewältigen hatte.
Wie geht es nun mit der Medikamentenversorgung im Markt Nordhalben weiter? Die Stadt Apotheke von Frau Partschefeld in Bad Lobenstein wird dreimal in der Woche, die Belieferung mit Medikamenten anbieten. Weitere Informationen dazu folgen.
Wir werden weiterhin die politische Diskussion um das Modell „Apotheke light“ aufmerksam verfolgen. Dies wäre eine Möglichkeit Apotheken, zumindest in „verschlankter Form“, im ländlichen Raum wieder anzusiedeln. Die Politik in München und Berlin ist jedenfalls gefordert die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass es weiterhin Apotheken auf dem Land gibt. Diese Politiker sprechen ja sonst immer gerne von „Gleichwertigen Lebensverhältnissen“
Wir möchten uns schon einmal bei allen ehrenamtlichen Helfern bedanken, welche sich für den Loipendienst gemeldet haben.
Ein Dank auch an alle Sponsoren und Firmen für deren finanzielle Unterstützung ohne die eine Aufrechterhaltung des Loipennetzes und der Winterwanderwege nicht möglich wäre.
Ihr
Michael Pöhnlein
Erster Bürgermeister
Markt Nordhalben